wunderbare Brennnessel

Brennnesselpflanze

Hallo ihr Lieben,

heute darf ich euch einen Freund vorstellen, der mich so richtig beeindruckt und von dem ich trotz seiner Widerspenstigkeit nur schwärmen kann! Wenn ihr euch auf diese Freundschaft einlasst, werdet ihr profitieren. Denn trotz seiner fühlbaren Gegenwehr und dem Eindruck, den er bei mir hinterlässt, nämlich dass ihm meine Begeisterung für ihn ziemlich egal ist, bleibt meine Wertschätzung bestehen. Es gibt nicht viele Pflanzen, die so einfach daherkommen und dabei so heilsam und facettenreich sind. Vorhang auf für eine Pflanze, die völlig zu Recht und ganz offiziell zu den Superfoods zählt: Die Brennnessel!

Wusstet ihr, dass man die Brennnessel bis vor wenigen Jahren großflächig auf Feldern angebaut hat? Sie wurde nicht nur als Heilpflanze, sondern auch zum Färben von Grün- und Gelbtönen benutzt und ihr Gewebe ähnlich wie Flachs verwendet.

Das, was die meisten mit ihr verbinden, steckt bereits in ihrem Namen: Brennnessel oder im lateinischen Urtica „die Brennende“.

Wo eine Brennnessel wächst, ist eine zweite meist nicht weit.

Wenn ihr Brennnesseln sammeln wollt und keine Handschuhe parat habt, müsst ihr beherzt zupacken und die Pflanze dabei etwas von unten nach oben streichen, damit euch die Brennhaare weniger ärgern. Diese schützen die Pflanze vor Fraß und verursachen ein brennendes Gefühl, wenn sie abbrechen. Die Flüssigkeit die dabei austritt sorgt dafür, dass unsere Haut stärker durchblutet und erwärmt wird. Aus diesem Grund hat man sich das „sich nesseln“ lange Zeit als Therapie gegen Rheuma und Arthrose zu Nutze gemacht.

Wer sich von den Brennhaaren nicht abschrecken lässt, stößt auf den kostbaren Kern der Brennnessel. Denn sie wird zu Recht als Königin der Heilpflanzen bezeichnet. In ihrem „brennenden Mantel“ steckt 6-7 Mal so viel Vitamin C wie in Orangen, 20 Mal so viel Vitamin A wie in Kopfsalat und viel mehr Eisen als beispielsweise in Spinat. Außerdem steckt die Brennnessel voller Kohlenhydrate, Natrium, Magnesium, Kalzium, Kalium, Eisen, das bereits erwähnte Vitamin A (beugt Herz- und Kreislauferkrankungen vor), B2 (verantwortlich für die Zellatmung), B5 (wichtig für den Stoffwechsel und die Hormonbildung), C, E (schützt vor Zell- und Gewebealterung, hält die Haut straff und elastisch, beugt Krebs- und Herzkrankheiten vor) und K (für gesunde Knochen und zur Blutgerinnung wichtig), Mangan, Kieselsäure und Eiweiß. Sie regt in unserem Körper Heilungsprozesse an, entschlackt, entgiftet, entwässert und verjüngt uns von innen heraus, indem sie mit den „faulen Säften“ in unserem Körper aufräumt und Nieren und Bindegewebe säubert. Sie stärkt unsere Abwehrkräfte und das Immunsystem mehr, als beispielsweise Echinacea und regt den Leber- und Gallenfluss an, welche die zwei größten Entgiftungsorgane in unserem Körper darstellen. Sie wirkt blutreinigend, harntreibend, beugt Müdigkeit vor, hilft bei Hautentzündungen und Hautkrankheiten. Sie kann bei Bluthochdruck angewendet werden und aufgrund ihrer Mineralstoffe hilft sie bei Haarausfall und beseitigt Gelenkablagerungen, Hämorrhoiden und Durchfall.

Mensch und Tier profitieren von dieser wunderbaren Pflanze.

Ich fühle mich ein bisschen, als könnte ich den Blogbeitrag nun beenden und euch mit der Brennnessel allein lassen. Überzeugt hat sie mich nämlich bereits jetzt! Aber es gibt noch mehr, was die grüne Königin kann und ich möchte euch im Weiteren Rezepte und Anwendungen an die Hand geben.

Im übrigen hatte ich lange Zeit ein Problem damit, die heilende Wirkung der Wildpflanzen ganz und gar anzunehmen. Wenn ich in der Apotheke, im Reformhaus… wo auch immer Pillen kaufe – und seien es gepresste Brennnesseln in Kapselform – gehe ich davon aus, dass es mir helfen wird. Pflanzen in meinem Garten zu sammeln und diese zu verwenden, wirkt für mich aber fast zu einfach. Und so ertappe ich mich manchmal dabei, dass ich nicht in der gleichen Weise von der heilenden Wirkung der Wildkräuter überzeugt bin, wie wenn ich sie in einer abgepackten Schachtel kaufe, auf der heilsam bereits aufgedruckt ist. Die Wahrheit ist aber, dass die Pflanzen um uns herum in einem relativ ursprünglichen Zustand sind und voller Kraft und Eigenschaften stecken, nach denen unser Körper verlangt und manchmal förmlich schreit.

Eine Pflanze die man spürt – die Brennnessel.

Jetzt ist eine gute Zeit, um die Brennnessel zu sammeln und falls gewünscht einen kleinen Vorrat für den Winter anzulegen. Sammelt nur die zarten, jungen Triebspitzen die nicht nur am schmackhaftesten, sondern auch am inhaltsreichsten sind.

Die beste Erntezeit ist am späten Vormittag bei trockenem und sonnigen Wetter. Dann sind die Pflanzen vom Tau abgetrocknet und noch voller guter Inhaltsstoffe, die sich in der Nacht gebildet haben. Naturwiesen, Bachufer und Wälder eignen sich besser als Straßenränder und Wege, auf denen Hunde spazieren gehen. Sie wächst außerdem an Hecken, auf verwilderten Grünflächen und wenn ihr sie lasst, auch in eurem Garten. Ja, die Brennnessel weiß, wie gut sie für uns ist und wächst deshalb überall da, wo Menschen sind. Da sage ich doch: Dankeschön!

Diese jungen Brennnesseln können komplett geerntet werden. Bei älteren Pflanzen nimmt man nur die oberen 2-4 Blattreihen.

Nachdem ihr sie gesammelt habt, braust ihr sie kurz mit Wasser ab. Noch besser wäre es, sie lediglich abzuschütteln. Damit sie euch beim Verarbeiten oder später beim Essen nicht mehr „nesselt“, könnt ihr sie mit einem Nudelholz plattwalzen. Wenn ihr die Blätter trocknet, ist dies unnötig, denn die Wirkung der Brennhaare geht dann von allein verloren.
Ihr könnt die frisch gesammelten Brennnesseln an Quark, Salat und Kräuterbutter geben. Auch für Risotto, Suppe und Auflauf eignet sie sich. Wie wäre es mit herzhaften Pfannkuchen? Ein Rezept dazu findet ihr am Ende des Beitrags.
Ihr könnt die Blätter auch in der gleichen Weise wie Spinat verwenden und mit Zwiebel und Knoblauch dünsten. Wie auch bei Spinat wird die Brennnessel kurz blanchiert und danach mit Kokosmilch oder Sahne verfeinert. Wer die grüne Farbe auf dem Teller haben möchte, muss die Brennnessel nach dem blanchieren kalt abschrecken.

Falls ihr die gesammelten Blätter trocknen wollt, breitet ihr diese lose an einem warmen Ort aus oder hängt sie kopfüber an einem luftigen Ort auf. Bei letzterer Methode bleiben die Stiele dran und die Blätter werden erst nach dem Trocknen abgestreift. Zieht dabei vorsichtshalber Handschuhe an, da die Stängel euch hier und da noch ärgern können.
Die getrockneten Blätter sollten nicht nur zu eurem Teevorrat wandern, sondern einen Platz bei den Gewürzkräutern bekommen. Tatsächlich passt ihr Geschmack bei sehr vielen Gerichten, von den guten Inhaltsstoffen wisst ihr nun ja schon…! Wer skeptisch ist, kann sich vorsichtig herantasten und fürs erste eine gute Handvoll an die Kartoffelsuppe oder in den Brotteig geben.

Die wahrscheinlich verbreitetste Möglichkeit sich die heilende Wirkung der Brennnessel zu eigen zu machen ist, sie als Tee zu trinken. Ihr könnt auf diese Weise eine 3-wöchige Kur machen, die euren Körper aktiv entgiftet, entschlackt, stärkt und belebt. Wann immer euch danach ist, könnt ihr beginnen. Im zeitigen Frühjahr oder Herbst lohnt sich dies besonders, da unser Körper nach dem Winter wieder in Schwung kommen möchte oder noch einmal mit frischem Grün aufgepeppt werden will, bevor es wieder in den Winter geht. Dafür trinkt ihr 3 Wochen lang jeden Tag bis zu 1 Liter Brennnesseltee. Da jeder Mensch anders auf die entgiftende Wirkung reagiert, reicht für manch einen bereits eine Tasse Tee pro Tag, ein anderer schafft locker den ganzen Liter. Beobachtet euren Körper und horcht ein bisschen in euch hinein um herauszufinden, was euch gut tut. Sehr empfindliche Menschen können Übelkeit und Schwindel vom Ausleiten der Giftstoffe bekommen, die in eurem Körper eingelagert waren. Dies bedeutet aber auch: Gut dass ihr euch dafür entschieden habt, euren Körper zu reinigen.

Eine andere lohnende und einfache Sache ist es, jeden Tag ein Brennnesselwasser auf dem Tisch stehen zu haben. Ihr setzt es am besten am Morgen an und lasst es 1,5 Stunden stehen, bevor ihr es über den Tag verteilt trinkt. Unseren Kindern und uns schmeckt es wunderbar! Auch dieses Rezept findet ihr unten. Und es ist so schnell gemacht!

Gesundes, erfrischendes Brennnesselwasser

Da die Brennnessel bei Müdigkeit und Erschöpfung hilft, biete ich meinem Schulkind nach seinem oft viel zu langem Tag gern eine Tasse davon an. Denn die Brennnessel hilft nicht nur die Müdigkeit in den Griff zu bekommen, sie gibt dem Gehirn einen Frische-Schub, indem sie die Gedächtnisleistung steigert und unser Gehirn optimal mit Vitalstoffen versorgt.
Diese Eigenschaften könnt ihr euch zunutze machen, indem ihr ein Öl herstellt, welches das ermüdete Gehirn anregt. Genauso wertvoll finde ich die Anwendung des Öls bei Muskelkater, Gelenkentzündungen und Kreuzschmerzen. Oder ihr gebt es einfach an den Salat (: Das Rezept dazu findet ihr unten.
Oder wie wäre es mit einer leckeren Brennnessel-Bananen-Milch am Morgen, um für den Tag und alle Hirn-zehrenden Aufgaben gestärkt zu sein? Auch dieses Rezept findet ihr am Ende des Beitrags.

Einen ganz wichtigen Inhaltsstoff der Brennnessel möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen. Sie steckt nämlich voller Eisen, das in dieser Form sehr verträglich ist und besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann. Hört, hört, Frauen…
Da Eisen für die Blutbildung wichtig ist und wir blass, müde und antriebslos werden, wenn wir einen Mangel haben, kann die Brennnessel uns jeden Tag helfen, unserem Alltag mit Elan zu begegnen. Klar, dass die Brennnessel ein fester Bestandteil jeder Frühjahrskur ist! Sie hilft uns in Schwung und Aktivität zu kommen. UND tatsächlich liefert sie uns auch Magnesium, das für Entspannung sorgt und das passende Gegenstück zum anregenden Eisen darstellt. Beides in einer Pflanze – ich staune!

Die Samen der Brennnessel im unreifen Zustand.

Wer von euch sich zur Brennnessel beliest, wird immer wieder darauf stoßen, dass insbesondere ihre Samen als Superfood bezeichnet werden. In den Samen findet sich sozusagen die ganze Kraft der Brennnessel auf kleinstem Raum – eine einzige Mineralstoffbombe die unseren Körper mit Energie versorgt. Diese Samen, welche ihr am besten erntet wenn sie eine dunkelgrüne Farbe haben (meist ist dies ab Ende August der Fall), schmecken ähnlich wie Nüsse oder Sesam und wirken belebend und stärkend. Gegen Ermüdung und Erschöpfung könnt ihr einen Löffel voll als Stärkungsmittel einnehmen. Wegen dieser vitalisierenden Wirkung bereichern sie gern den Smoothie oder das Müsli am Morgen. Müdigkeit und Erschöpfung wird damit der Kampf angesagt. Neben den meisten Inhaltsstoffen die auch in den Blättern der Brennnessel zu finden sind, seien hier insbesondere die antibakterielle Wirkung der Samen und die in ihr enthaltenen Antioxidantien erwähnt. Auch der Eiweißgehalt ist erstaunlich hoch, weshalb sie in den Wechseljahren und im Wochenbett sehr geschätzt werden! Ich kann euch nur empfehlen, sie in eure Küche einzubinden – sei es in den Kräuterquark gemischt, lose über den Salat oder ein Fleischgericht gegeben oder als knusprige Zutat auf die Suppe gestreut. Ihr könnt sie auch direkt aufs Brot geben, das ihr je nach Vorliebe vorher mit Frischkäse bestreicht. Probiert es einfach einmal aus!
Tatsächlich findet man die Brennnesselsamen immer wieder als natürliches Aphrodisiaka aufgeführt, das durch seine enthaltenen hormonähnlichen Substanzen zusätzlich die Fruchtbarkeit allgemein und den Milchfluss stillender Mütter steigern soll.

Superfood Brennnesselsamen

Jeder der einen Garten, oder sei es nur ein paar Pflanzen auf dem Balkon hat, wird die Brennnessel auch auf diesem Gebiet zu schätzen wissen. Tatsächlich regeneriert die Brennnessel den Boden und hilft, ihn gesund zu halten. Wir als Familie lassen immer ein paar Brennnesseln im Garten stehen, damit Schmetterlinge ihre Brut daran ablegen und diese als Nahrung nutzen können.

Ein Tongefäß mit den gesammelten Brennnesseln für unseren Dünger.

Der Dünger und Kraftspender für euren Garten schlechthin ist Brennnesseljauche. Sie stärkt die Pflanzen, regt das Wachstum und damit eine größere Ernte an, wirkt heilend und fördert die Chlorophylbildung. Zudem lockt sie Regenwürmer in die Erde und tut dem Boden damit doppelt gut.

Wie mache ich Brennnesseljauche?

Diese stickstoffhaltige Brühe lohnt sich regelmäßig ab Anfang Mai bis Oktober anzusetzen. Wenn die Brennnesseljauche aufgebraucht ist, setzen wir gleich eine neue an, sodass unsere Pflanzen alle 3 Wochen einen guten Schluck davon bekommen. Insbesondere Kübelpflanzen und Starkzehrer haben dies nötig. Starkzehrer brauchen – wie der Name schon sagt – besonders viele Nährstoffe zum Wachstum (dazu zählen zum Beispiel Kürbis, Kohlgewächse und Tomaten). Kübelpflanzen können sich ihre Nährstoffe nicht unbegrenzt aus der Erde ziehen und jubeln ebenfalls über Dünger. Ich empfehle euch daher, die Brennnessel auch auf diesem Gebiet zu schätzen. Eure Rosen, Sonnenblumen, Dahlien, Ziergehölze, Kräuter, Kartoffeln,… werden diese Köstlichkeit lieben. Und euer Kompost! Wer ihm eine extra Portion „Liebe“ verabreichen möchte, begießt ihn mit Brennnesseljauche. Diese regt den Zersetzungsprozess an und verbessert seine Qualität. Zum Thema Kompost könnt ihr euch meinen letzten Blogbeitrag durchlesen!

Wenn ihr Brennnesseljauche selbst herstellen wollt, braucht ihr ein großes Gefäß. Ein 10 Liter Plastikeimer ist zum Beispiel sehr gut geeignet, auch Ton- und Holzgefäße sind wunderbar. Ein Behälter aus Metall darf es wegen der chemischen Prozesse, welche die Jauche und das Metall eingehen, nicht sein! Ihr füllt das Gefäß locker mit Brennnesseln, bis es fast voll ist. Ein bisschen dürft ihr die Brennnesseln auch stopfen, aber nicht zu sehr! Lasst die Stängel ruhig dran. (Wenn die Brennnesseljauche nach 2-3 Wochen fertig ist und die Blätter zersetzt sind, fischt ihr die übriggebliebenen Stiele einfach wieder heraus und entsorgt sie auf dem Kompost.) Gießt nun Wasser in euer mit Brennnesseln gefülltes Gefäß hinein; Regen-, Brunnen-, oder Quellwasser ist ideal! Nun legt ihr eine Abdeckung lose darauf und lasst das Ganze an einem warmen Ort gehen. Dieser Ort darf gern in der prallen Sonne sein, sollte aber etwas von eurer Terrasse etc. entfernt sein, da die Jauche einen strengen Geruch entwickelt.
Wer den Gestank der Jauche nicht haben möchte, kann zu Beginn 1kg Gesteinsmehl unter die angesetzte Brühe mischen, das bindet die stinkenden Stoffe und tut neben eurer Nase auch den Pflanzen gut.
Die angesetzte Jauche rührt ihr am besten jeden Tag ein Mal um, damit die Zersetzung angeregt wird. Nach 2-3 Wochen ist der Flüssigdünger Brennnesseljauche fertig (die Blätter haben sich zersetzt und das Wasser ist grün wie ein gammeliger Ententeich) und wird in der Mischung 1:10 an eure Pflanzen gegossen. Das heißt: 1 Liter Jauche + 9 Liter Wasser = ein Freudenfest für euren Garten!

Wir setzen Brennnesseljauche an.

Wer die Brennnessel noch auf andere Weise im Garten verwenden möchte, kann diese als Mulchmaterial direkt auf dem Beet verteilen. Dazu legt ihr sie lose um eure Pflanzen und bedeckt die ansonsten ungeschützte Erde damit. Der Boden trocknet nun nicht mehr so schnell aus und ihr müsst seltener gießen. Außerdem wird die Erde mit wertvollen Nährstoffen versorgt und das „Unkraut“ wächst weniger schnell nach.

Ich ermutige euch: Bezieht die Brennnessel hier und da in euren Alltag ein und versucht es einmal, sie euren Lieben zu servieren. Und sei es als versteckte Zutat… Dies ist nicht nur besser als nichts, sondern tatsächlich schon sehr viel. Es ist eine ganz wunderbare Möglichkeit euren Körper wertzuschätzen und ihm zu helfen, heilende und belebende Prozess in Gang zu setzen.
Die Brennnessel und ihr seid es wert!


Rezepte und Ideen

Zutaten für 4 Personen:
400g Mehl
800ml Milch
4 Eier
1 Prise Salz
etwas Öl zum Braten
eine gute Handvoll frische und klein geschnittene (Wild-)Kräuter, zum Beispiel Brennnessel, Löwenzahn, Oregano, Thymian, Girsch…

Mehl und Milch verquirlen, am besten mit dem Mixer. Nach und nach Eier unterrühren. Klein geschnittene Kräuter und eine Prise Salz zugeben, erneut gut umrühren.
Etwas Öl in der Pfanne zerlassen und Pfannkuchen darin von beiden Seiten ausbacken.
Schmeckt wunderbar mit Kräuterquark, Humus, Aioli…
Oder ihr gebt die in Streifen geschnittenen Eierkuchen in eine klare Suppe?

Eierkuchen mit eingebackenen Kräutern
zur Stärkung des Immunsystems, blutreinigend, beruhigend, Virus- und Infektionsbekämpfend, lindert Allergien, verbessert das Hautbild

2 TL frische oder 1 TL getrocknete Brennnesselblätter mit 250ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Das Kraut kann natürlich mit anderen Kräutern gemischt werden.

Belebend, entgiftend, vitalisierend

2-4 frische Stängel Brennnessel in 1 Liter Wasser geben.
1/2 Zitrone auspressen und dazugeben.
Das Ganze 1-2 Stunden stehen und durchziehen lassen und über den Tag verteilt trinken.
Ihr könnt den Geschmack durch eine ausgepresste Limette, Orange… und verschiedene Kräuter beliebig variieren und verändern. Hierfür eignen sich beispielsweise Pfefferminze, Zitronenverbene, Zitronenmelisse, Gänseblümchen, Holunderblüten, Cola-Kraut, Waldmeister und Lavendel. Jedes dieser Kräuter hat eine eigene Wirkung – am besten kurz belesen!

Brennnessel, Zitrone und Wasser – mehr braucht es nicht.
…unterstützt den Haarwuchs, macht die Haare geschmeidig, leicht kämmbar und glänzend.

Zutaten:
eine gute Handvoll frische oder 2 EL getrocknete Brennnesseln
2 EL Apfelessig
(eine kleine Handvoll frische oder 1EL getrocknete Birkenblätter)

Ihr übergießt 1 Handvoll frische und etwas zerkleinerte oder 2 EL getrocknete Brennnesselblätter mit 500ml kochendem Wasser und lasst dies ca. 20 Minuten ziehen. Nun das Ganze durch ein Sieb schütten und die Flüssigkeit auffangen. (Alternativ könnt ihr die Brennnesselblätter gleich zu Beginn in ein Teeei oder ein Teesieb geben und euch das Abschütten durch ein Sieb sparen.) Wenn das Brennnesselwasser etwas abgekühlt ist, kommen 2 EL Apfelessig hinein. Jetzt könnt ihr es über euer gewaschenes Haar gießen. Um die Wirkung zu erhöhen, wird die Spülung nicht ausgewaschen!
Wer von euch den Geruch von Apfelessig nicht mag, spült das ganze nach 10 Minuten aus, lässt den Apfelessig einfach weg oder fügt 6 Tropfen ätherische Öle zur Spülung hinzu.

Die Brennnessel eignet sich durch ihre Mineralstoffe hervorragend als Haarspülung!
Wer zu den Brennnesseln eine Handvoll Birkenblätter gibt, kann die Haarspülung zusätzlich bereichern. Birkenblätter stärken das Haar, fördern den Haarwuchs und bringen es zum Glänzen. 
Bei Problemen mit Haarausfall seien euch die Samen der Brennnessel aufgrund ihrer Nährstoffe noch einmal besonders ans Herz gelegt! Ab damit auf euren Speiseplan!

…zur Gedächtnisstärkung und zum Einreiben bei Muskelkater und Gelenkentzündungen.

Zutaten:
2 Handvoll junge Brennnesseltriebe
ca. 200ml kaltgepresstes Ölivenöl

Gebt hierfür zwei gute Handvoll junge und zerkleinerte Brennnesselblätter in ein verschließbares und nach Möglichkeit lichtundurchlässiges Gefäß. Anschließend füllt ihr so viel kaltgepresstes Olivenöl ein, bis die Brennnesseln bedeckt sind. Bei Raumtemperatur und lichtgeschützt darf die Mischung nun reifen und wird lediglich ein Mal täglich umgerührt.
Nach 4 Tagen könnt ihr es bereits verwenden. Im Kühlschrank ist es ca. 3 Monate haltbar.

Zur Gedächtnisstärkung und Beruhigung der Gedanken werden damit die Schläfen vor dem Schlafengehen eingerieben und ein paar Tropfen auf das Brustbein gegeben.

…zum in Schwung kommen am Morgen!

Zutaten:
1 Handvoll frische Brennnesselblätter
1 TL Brennnesselsamen
250ml (Mandel-, Hafer,…) Milch
1 Banane
1 TL Honig

Alles zusammen auf höchster Stufe für ca. 1 Minute in den Mixer geben. Schmecken lassen!

Zutaten:
10g getrocknete Brennnesselblätter oder Brennnesselsamen
100g Salz
nach Belieben weitere getrocknete Kräuter

Die getrockneten Blätter der Brennnessel werden mit einem Küchenmesser oder im Mörser zerkleinert und mit einem guten Salz vermengt (wir verwenden Ur-Steinsalz).
Als Faustregel gilt: 10g Kräuter auf 100g Salz.
Natürlich ist es möglich mehr Kräuter beizumischen. Probiert aus, was euch schmeckt und gefällt!
Ihr könnt auch ausschließlich die Samen der Brennnessel zerstoßen und mit Salz mischen – sehr schmackhaft und gesund!
Facettenreicher wird euer Salz, wenn ihr noch andere getrocknete Kräuter untermischt. Hier gibt es so viele Möglichkeiten! Ihr könnt Rosmarin, Basilikum, Thymian, Salbei, Oregano, Liebstöckel, Spitzwegerich, Breitwegerich, Beifuss, Frauenmantel, Girsch, Gundermann, Löwenzahn, Petersilie, Ringelblume, Scharfgarbe, Schnittlauch, Sellerie… und sogar getrocknete Pilze verwenden.
Es lohnt sich solch ein Salz selbst herzustellen! Und falls ihr mal wieder auf der Suche nach einem schönen Geschenk seid; ein selbstgemachtes Kräutersalz könnte die Lösung sein!

Brennnessel lässt sich mit beliebig vielen Kräutern mischen.

Zutaten:
2 gute Handvoll frische Brennnesselblätter
100 ml Olivenöl
50 g geröstete Pinienkerne, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne
Saft von 1/2 Zitrone
1 TL Salz
nach Belieben 2 Knoblauchzehen, 100g Parmesan

Die Pinienkerne, Walnüsse oder Sonnenblumenkerne in einer Pfanne rösten bis sie duften.
Diese mit den Brennnesselblättern, 100ml Olivenöl, dem Saft einer halben Zitrone, 1 TL Salz und nach Wunsch 2 Knoblauchzehen und/ oder 100g Parmesan pürieren. Fertig.
Als Brotaufstrich, Dressing zum Salat, zu Pasta…. genießen.
Das Pesto ist reich an guten Inhaltsstoffen, hält sich aber nur ein paar Tage im Kühlschrank. Am besten frisch zubereiten!

Zutaten:
8 Handvoll junge Brennnesseltriebe
1 EL Butter
1 Zwiebel
2 EL Mehl
500ml Milch
2 EL saure Sahne
Salz, Pfeffer

Die jungen Brennnesseltriebe in 600ml Gemüsebrühe (wir verwenden einfach 600ml Wasser und würzen die Suppe am Schluss ganz nach Belieben) 10 Minuten köcheln lassen. Danach das Ganze durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit auffangen und zur Seite stellen.
Eine gehackte Zwiebel in 1 EL Butter glasig dünsten. Anschließend 2 EL Mehl einrühren und 500ml Milch zugeben.
Nun den aufgefangenen Brennnesselsud zufügen und das ganze erneut 10 Minuten köcheln lassen.
Zum Schluss die zur Seite gestellten Brenneseln und 2 EL Sahne hineingeben und alles gut pürieren.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Danke!

13 thoughts on “wunderbare Brennnessel

  1. Ganz schöne Wunderpflanze! Schade,dass viele Leute die Brennessel gar nicht schätzen. Meist wird man noch belächelt,wenn man sie so nutzt,wie Du es schreibst. Leute,habt wieder Mut zur Natur! Ich hab auch eine “wilde Ecke“ im Garten und ich freu mich auch,wenn Schmetterlingsraupen die Brennnessel als Wirt benutzen.Dann muss ich mir die Pflanze wohl mit ihnen teilen (:

    1. Hallo Aline,
      vielen Dank für dein Kommentar und den mutigen Aufruf, die Natur wieder mehr im Blick zu haben. ♥ Ja, du hast Recht. Uns ist viel von dem verloren gegangen, was wir nutzen, schätzen, in der Küche und für unser Wohlbefinden verwenden sollten/ dürfen. Vielleicht stoßen wir bei Gelegenheit mit einem Glas Brennnefselwasser auf diese ursprünglichen Schätze an…
      Hab einen wunderschönen Tag! Sarah

  2. Seit ich deinen Artikel gelesen hab, will ich Brennnesseln pflücken gehen. Mein Vater hat auch schon so ne wunderbare Brennnesselsuppe gezaubert von set sogar BEIDE Kids mal restlos begeistert waren.
    Fast schon schade, dass wir grad so viel draußen genießen, dass ich einfach nicht zu den Nesseln komme. Und ohne Handschuh und Scheere trau ich mich nicht.
    Aber danke für die Inspiration. Ich schaffs bestimmt noch ordentlich zu ernten.

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